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29.05.2012

Landesregierung gibt dem B 33-Tunnel in Haslach kaum Chancen

Im Rahmen ihres Besuch in Haslach hatten sich der CDU-Landtagsabgeordnete Helmut Rau sowie die verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Nicole Razavi MdL, auch über die aktuelle Entwicklung zur Haslacher B33-Ortsumgehung vor Ort ein Bild gemacht und die Landesregierung unter anderem zu der vom Gemeinderat beschlossenen Tunnellösung befragt.

In ihrer Antwort bestätigt die Landesregierung, dass die B 33 durch das Kinzigtal eine wichtige Querverbindung durch den Schwarzwald zwischen der A 5 und der A 81 ist. So betrug die Verkehrsbelastung auf der B 33 in Haslach im Jahr 2006 zwischen 18.900 und 24.000 Kraftfahrzeugen pro Tag, etwa 60 Prozent des Verkehrsaufkommens sei Durchgangsverkehr. Bis zum Jahr 2020 sei mit einer Zunahme um 15 Prozent zu rechnen. Prognosen rechnen daher ohne Umgehungsstraße mit einer Belastung der B 33 auf verschiedenen Abschnitten der Ortsdurchfahrt Haslach von 21.000 bis 28.000 Kraftfahrzeugen pro Tag. Nach dem Bau einer Ortsumfahrung, so die Auskunft des Verkehrsministeriums, würde die Verkehrsbelastung in Haslach nur noch zwischen rund 4.000 und 11.500 Fahrzeugen täglich betragen, dabei würde auch der Anteil des Schwerverkehrs abnehmen. „Diese Zahlen machen deutlich, dass eine zeitnahe Realisierung der Ortsumfahrung für Haslach Große Vorzüge hätte“, bewertete Helmut Rau MdL die vorgelegte Prognose.

Die Antwort der Landesregierung vermittelt aber nicht den Eindruck, dass sich die grün-rote Landesregierung mit Nachdruck in Berlin für die erforderlichen Mittel einsetzt. Vielmehr sei „eine zeitnahe Realisierung einer sehr kostenaufwendigen Tunnellösung vor dem Hintergrund der unzureichenden Mittelsituation im Bundesfernstraßenbau derzeit nicht absehbar“, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage. Die „Bündelungstrasse“ hätte den Bund als Baulastträger mit nur rund 34 Millionen Euro belastet, wohingegen „die von der Stadt Haslach präferierte Tunnellösung im Kinzigvorland demgegenüber mit mindestens 110 Millionen Euro“ veranschlagt wird.

Auf die Frage, ob sie beabsichtige, auf der Basis der im Gemeinderatsbeschluss vorgeschlagenen Trassenführung neue Planungen in die Wege zu leiten, und welche zeitliche Perspektive sie gegebenenfalls für die Realisierung der Tunnellösung erwarte, schreibt die Labdesregierung: „Planunterlagen zu der Tunnellösung im Kinzigvorland liegen dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur vor. Das weitere Vorgehen hinsichtlich der Planung der Ortsumgehung von Haslach im Zuge der B 33 soll mit Vertretern des Bundes abgestimmt werden.“ Zeitlich gesehen, sei „abzuwarten, wie sich der Bund als Baulastträger zu einer Tunnellösung in Anbetracht der erheblichen Mehrkosten einer solchen Variante im Vergleich zur ‚Bündelungstrasse‘ positioniert. Weiterhin ist die Realisierung der Ortsumgehung Haslach auch von der zukünftigen Einstufung des Vorhabens bei der in 2015/2016 anstehenden Fortschreibung des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen abhängig“ Hier werde auch der Nutzen-Kosten-Faktor eine wichtige Rolle spielen, der bei einer Tunnellösung wegen deren erheblichen Mehrkosten im Vergleich zur ‚Bündelungstrasse‘ voraussichtlich deutlich schlechter ausfallen werden. „Das lässt viel Zurückhaltung im Verkehrsministerium erkennen. Ich habe nicht den Eindruck, dass das Land Baden-Württemberg bei der Anmeldung für den Bedarfsplan Haslach weit vorn auf der Liste haben wird,“ gab sich Rau skeptisch zum weiteren Gang der Dinge.