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25.11.2009

KPV-Bezirksvorstandsitzung am 25. November in Ringsheim

Die jüngste KPV-Bezirksvorstandssitzung fand am 25. November in Ringsheim statt. KPV-Bezirksvorsitzender Klaus Muttach konnte hierzu als Referenten Bernhard Rotzinger, Leiter der Landespolizeidirektion Freiburg, Schulamtsdirektor Bernd Antes sowie Regierungspräsident a. D. Dr. Sven von Ungern-Sternberg als Gesprächspartner begrüßen.

Bernhard Rotzinger gab einen spannenden Überblick über die Entwicklung der Sicherheitssituation und ging dabei konkret auf Amoktaten ein. Diese seien, so Rotzinger, keine spontanen Gewaltausbrüche, sondern Schlusspunkt einer persönlichen Entwicklungsgeschichte mit Persönlichkeitsstörungen. Wichtig sei hier Prävention mit Früherkennung und der richtige Umgang mit Amokdrohungen. Die Darstellung der Situation beim Vandalismus mit Sachbeschädigungen und Zerstörungswut verband Rotzinger auch mit dem Hinweis, dass Gewalt gegen Sachen bei gewissen politischen Gruppierungen mit viel Verständnis bedacht worden sei. In der Langzeitbetrachtung gebe es aber das Phänomen, dass sowohl bei der Gewaltkriminalität als auch Widerstand gegen die Staatsgewalt nach einem ständigen Anstieg bis ins Jahr 2005 seither ein Rückgang zu verzeichnen sei. Kommunale Kriminalprävention als Aufgabe der Kommunen war dann Gegenstand einer sehr angeregten Diskussion. Man war sich einig, dass auch Sauberkeit im Stadtbild mit dem Sicherheitsgefühl zusammenhänge; Brennpunkte sollten konzentriert angegangen und Bandenstrukturen geknackt werden. Wichtig sei es auch, die Familien in die Verantwortung zu nehmen, aber auch die Verantwortlichen im öffentlichen Leben als Vorbilder und Meinungsführer.

 

Schulamtsdirektor Bernd Antes ging dann auf die aktuelle Werkrealschuldiskussion konkret am Beispiel des Ortenaukreises ein. Gegenwärtig würden in den 70 Hauptschulen im Ortenaukreis so viele Schüler betreut wie in den 18 Realschulen. Eine eindeutige Absage erteilte Bernd Antes dem Ansinnen, die Hauptschule als „kleine Realschule“ etablieren zu wollen. Er sei sicher, dass die 18 Schulversuche mit gemeinsamem Unterricht von Hauptschülern und Realschülern auf Dauer keinen Bestand haben werden. Es gebe auch einen klaren Trend, dass an den Hauptschulen, an denen ein zehntes Schuljahr sich anschließt, immer weniger Hauptschüler von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Kernprofil und Alleinstellungsmerkmal der Werkrealschule sei die Berufsorientierung. Die baden-württembergische Wirtschaft erkenne die Leistungsstärke der neuen Werkrealschule und erwarte gut ausgebildete Absolventen für eine duale Berufsausbildung. Schülerorientierte individuelle Förderung bereits ab Jahrgangsstufe fünf, die Ausweitung der Kontingentstundentafel, die Einführung der drei berufsorientierten Wahlpflichtfächer sowie eine systematische Kooperation mit der Berufsfachschule seien wesentliche Neuerungen. Darüber hinaus gebe es die Möglichkeit, einen pädagogischen Assistenten einzuführen. Wer sich jetzt gegebenenfalls zu einer Werkrealschule zusammenschließe, so Antes, habe noch ein Wahlrecht. Wenn erst die Werkrealschulstandorte gesetzt seien, gebe es lediglich noch die Chance, eines „Anschlusses“, warb er für eine ausdrückliche Entscheidung in kommunalen Gremien.

Bild von KPV-Sitzung