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23.06.2012

Mozart, ja bitte!

Die Frauen Union Ortenau zu Besuch im Bildungshaus Lahr-Kuhbach

Von Helga Wössner

Mozart im Repertoire eines Grundschul- und Kindergartenchors? Offensichtlich kein Problem für den temperamentvollen Chor des Bildungshauses Lahr-Kuhbach, welcher am Tag der offenen Tür die Gäste begrüßte.

Mit dabei war auch die Frauen Union Ortenau, die sich über das Projekt Bildungshaus informierte. Die Grundschule Lahr-Kuhbach ist eine kleine Grundschule mit vier Klassen und insgesamt ungefähr 70 Schülern. Recht idyllisch am Hang in der Nähe zum Wald gelegen und eher dörflich geprägt. Im gleichen Gebäude befindet sich der Kindergarten und in unmittelbarer Umgebung auch die Sport- und Festhalle des Dorfes. Alles ideale Voraussetzungen, um seit dem Schuljahr 2007/2008 das relativ neue Projekt „Bildungshaus 2 bis 10“ zu betreiben. Als erstes Bundesland hatte Baden-Württemberg seinerzeit die Kooperationen zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen unterstützt, um hier den Kindern einen fließenden Übergang zwischen diesen Institutionen zu ermöglichen. In Baden-Württemberg sind es insgesamt 33 Bildungshäuser - bestehend aus 33 Grundschulen und
49 Kindergärten – die diesen Kooperationsweg eingeschlagen haben.


Peter Weiß und Helga Wössner im Gespräch

Laut Kultusministerium wird den Kindern ab dem Kindergarten eine „kontinuierliche Bildungsbiographie ermöglicht, die - an den individuellen Potentialen orientiert – in unterschiedlichen Geschwindigkeiten verlaufen kann.“ In der Praxis bedeutet dies für die Kinder ein gemeinsames Lernen und Spielen in jahrgangsübergreifenden Gruppen. Dass Kindergartenkinder, die mit Grundschulkindern, also den bewunderten „Großen“, spielen und lernen, kann man sich ja gut vorstellen. „Die wollen alles, was die Großen können, nachmachen - der Lerneffekt ist hier enorm!“, so Kindergartenleiterin Frau Müller bei ihrer Führung. Und wie sieht es bei den Grundschülern aus? Die Skepsis der Eltern war wohl zunächst groß, schließlich hatte man bei diesem neuen Modellprojekt zu befürchten, dass die Grundschüler „nur spielen“ und wertvolle Lernzeit verlieren. „Die Angst war glücklicherweise völlig unbegründet.“, so das Fazit der Leiterin der Grundschule Kuhbach, Frau Grafe. Die Schulkinder bringen den Kindergartenkindern neu Erlerntes bei. Sie befinden sich also in einer Position zwischen Lernenden und Lehrenden. So kann sich zum einen durch das Wiederholen der Lernstoff festigen, zum anderen lernen sie spielerisch Sozialkompetenz und sogar Lehrfähigkeit. „Kinder erklären anders als Erwachsene, es ist für andere Kinder oft so viel verständlicher“, erläuterte auch die Kindergartenleiterin schmunzelnd. Also alles perfekt? Naja, am Anfang musste man schon die gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsziele abstecken, schließlich gebe es keine allzu strengen Vorgaben oder gar einen festen Lehrplan, es liegt lediglich ein Orientierungsplan vor, der beide Institutionen betrifft. Und da eine so enge Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Erziehern ja ansonsten nicht besteht, hatte man sich wohl schon mit den unterschiedlichen Auffassungen auseinanderzusetzen, um etwas gemeinsam zu erarbeiten. Zusätzliche wissenschaftliche Unterstützung erhielten und erhalten aber alle Bildungshäuser in Baden-Württemberg. Unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer wird das Projekt von dem Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) in Ulm begleitet.

Am Tag der offenen Türe zeigte sich das Bildungshaus mit seinen Aufführungen, Bastelarbeiten und Präsentationen von der besten Seite, so dass wir von der Frauen Union uns natürlich auch an die Eltern – die Kinder waren mit Kuchen essen höchst beschäftigt – wandten, um die Zufriedenheitsskala abzufragen. Auch hier große Zustimmung.

Eine Frage bleibt für uns aber offen: Ob die jetzige rot-grüne Regierung die über Jahre hinweg erfolgreiche Schulpolitik Baden-Württembergs weiterführen kann?!...Die Frauen Union bleibt dran!